Die wundersame Welt des Markus Rothkranz


Markus Rothkranz? Noch nie gehört den Namen, muss ich zugeben. Und dann stolpere ich auf Youtube über dieses Video „Ultra Cheap Movie Tricks and Practical Effects“ – und komme aus dem Schmunzeln und Staunen nicht mehr raus.

Screenshot Youtube/Markus Rothkranz aka MarkusPix

Rothkranz kam 1961 in Deutschland zur Welt, zog aber als Kind mit seinen Eltern in die USA. Später arbeitete er als Spezialeffektkünstler bei Hollywood-Blockbustern wie „Stirb langsam“ (1988) oder „Die totale Erinnerung – Total Recall“ (1990) mit.

Gut, wenn man auf imdb schaut, findet man nicht viel davon. Aber ein Bekannter, der in den USA beim Film arbeitet, erzählte mir, dass damals noch nicht so exzessive Namenslisten wie heute erstellt wurden – und dass das auf der Jahrzehnte später entstandenen imdb eben nicht ausreichend dokumentiert werden kann. Wenn ich mir aber das ganze Videomaterial anschaue, das Rothkranz herzeigt, komme ich nicht umhin festzustellen, dass er weiß, wovon er spricht – und ich ihm einfach glaube. Das Material ist auch einfach zu fantastisch und inspirierend.

MarkusPix

Rothkranz arbeitete zu einer Zeit in Hollywood, als VFX (Visual Effects) noch ein Fremdwort war. Es gab zwar schon Vorzeichen am Horizont, aber hauptsächlich arbeitete man mit practical und special effects (SFX). Rothkranz selbst arbeitete u.a. an Modellen, Props, Matte Paintings und Glass Shots (dieser Trick wurde hier schon mal ausführlich vorgestellt).

Mittlerweile ist Rothkranz ein Rohkost-Health Guru/Influencer und Vlogger mit Schwerpunkt Fotografie. Da dies eine Filmsite ist, lenke ich natürlich das Augenmerk eher auf seinen Youtube-Kanal MarkusPix. Dort erzählt er in mehreren Videos über seine Arbeit als Spezialeffektkünstler in Hollywood, über billige Tricksereien – und (ich glaube, auf den ist er wirklich stolz) seinen selbst gedrehten Fantasy-Kinofilm „To the Ends of Time“ (1996, deutscher Titel „Ritter der Zeit“).

Für den Film konnte Rothkranz einige bekannte Gesichter gewinnen, wie den eben erst verstorbenen Joss Ackland (den ich als südafrikanischen Rassistenarsch-Botschafter in „Lethal Weapon II“ hasste – und über den ich in „Bill & Teds verrückte Reise durch die Zeit II“ herzhaft lachte), William Zabka („Karate Kid“, „Cobra Kai“) und Christine Taylor („Zoolander“, „Voll auf die Nüsse“, Ehefrau von Ben Stiller).

MarkusPix

Der Filmemacher realisierte das Projekt mit einem Budget von 2,5 Millionen US-Dollar. Das ist verdammt wenig für die Schauwerte, die allein der Trailer bietet. Möglich war das eben durch den visuellen Erfindungsgeist von Markus Rothkranz.

Ich empfehle wirklich, sich diese Videos anzuschauen. Zwar wird heute viele auf dem Computer gemacht – aber ein Blick zurück zahlt sich schon aus. Vielleicht kann man ja die eine oder andere Methode heute noch anwenden.

MarkusPix

Übrigens hat Markus Rothkranz auch einige Zeit als Designer für Flipper-Automaten gearbeitet – und da stellte er Flipper mit Filmmotiven wie „Star Wars“ (Wahnsinn, den habe ich sogar gespielt!!!), „Lethal Weapon III“ oder „Jurassic Park“, wie er in diesem Video hier (nur ein kurzes Video, aber sehr unterhaltsam) erzählt.

Rodja

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