Plan B / Sophie


Manchmal wird man mit der Ironie des Lebens konfrontiert, die so surreal erscheint, dass man sich in einem bösen Traum meint. Seit längerem weiß ich, dass der in Österreich lebende Filmemacher Vlado Priborsky nach mehreren Kurzfilmen sich an einem Spielfilmprojekt versuchen will. Um die Leser auf einen kleinen Artikel einzustimmen, habe ich vor kurzem erst einmal seine Screwball Comedy „Secret Services“ hier vorgestellt. Und bevor ich den Artikel mit der Ankündigung veröffentliche, wollte ich demensprechend heute noch zwei zusammenhängende Kurzfilme von Vlado Priborsky hier vorstellen.

Und dann sitze ich in der U-Bahn auf dem Weg zur Arbeit und lese einen Artikel in einer Gratiszeitung über ein Paar, das aufgrund einer defekten Therme an einer Kohlenmonoxidvergiftung stirbt.

Und ich sehe mir die Fotos an und denke mir: „Der Mann da ähnelt dem Schauspieler aus den Filmen, die ich mir gestern angeschaut habe, aber sehr.“

Und dann holt einen die Wirklichkeit ein, als Regisseur Vlado Priborsky bekannt gibt, dass es leider stimmt: Mario L’Ross, der Schauspieler aus „Plan B“ und „Sophie“ – eben jenen Filmen, die ich heute aus ganz anderen Gründen posten wollte – ist bei dem Thermenunfall verstorben.

Und da überkam mich dieses surreale Gefühl – und auch das passt ironischerweise perfekt zu „Plan B“.

Rodja

In memoriam Mario L’Ross

„Plan B“

2006 drehte Vlado Priborsky den No-Budget-Mystery-Thriller „Plan B“, der – soweit ich mich an Gespräche mit dem Regisseur erinnern kann – auf einem Traum basiert, den Priborsky 1:1 umgesetzt hat. Und wie ein Traum eben nun mal so ist, gleitet die Handlung ins Surreale ab.

Synopsis: Clemens Liechtenstein hat es im Moment nicht gerade leicht. Seine Frau Sophie will sich scheiden lassen und ihm das Besuchsrecht für den gemeinsamen Sohn entziehen. Noch dazu ist Clemens bei seinem Chef Bukowski hoch verschuldet und nah dran den Job zu verlieren. Als er eines Tages nach Hause kommt, erwartet ihn eine böse Überraschung! Seine Wohnungstüre ist offen. Er entschließt sich der Sache auf den Grund zu gehen. Keine gute Idee…

„Sophie“

Vlado Priborskys Film „Sophie“ von 2007 ist eine Art indirekte Fortsetzung von „Plan B“. Indirekt deswegen, weil die Handlung eigentlich auf der gleichen Zeitebene wie „Plan B“ spielt und sich überschneidet. In der Hauptrolle ist die bezaubernde Jasmin Devi (u.a. „Secret Services“) zu sehen, die ich beim Dreh zu Michael Sokolars „Greener Pastures“ kennen lernen durfte. Für einige der VFX zeichnete Bastian Zach veranwortlich, der mit Matthias Bauer das Autorenduo hinter dem österreichisch-schweizerischen Teenie-Slasher „One Way Trip 3D“ (mit Sabrina Reiter) und der Roman-Trilogie „Morbus Dei“ bildet.

„Sophie“ ist auch aus einem anderen Grund bemerkenswert. Priborsky betrieb für den Film ein Crowdfunding, obwohl dieser Begriff damals noch nicht wirklich existent war. Wenn man im Vorspann genau hinsieht, wird man in der Liste mit den ausführenden Produzenten auch einen bekannten Namen finden.

Obwohl „Sophie“ auch für sich alleine funktioniert, finde ich, dass man „Plan B“ im Hinterkopf haben sollte, um ihn so richtig zu genießen.

Synopsis: Sophie Liechtenstein ist gerade dabei, sich von ihrem Mann Clemens scheiden zu lassen. Um die Sorgen wenigstens für ein paar Stunden vergessen zu können beschließt sie einen Ausflug in die Natur zu machen. In den Wäldern angekommen beginnt ihr schlimmster Alptraum…

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